
Verstopfung
Der Toilettengang ist eine Qual für dich?
Du hast das Gefühl, der Darm entleert sich nicht vollständig?
Du musst immer mehr Abführmittel einnehmen?
Du gehst seltener als drei Mal in der Woche aufs WC?
Wie funktioniert unsere Ausscheidung?
Vom ersten Bissen bis zur Ausscheidung als Stuhlgang benötigt die Nahrung 30-60 Stunden.
Die Verdauung beginnt schon im Mund. Je besser du kaust, desto einfacher haben es Magen und Darm.
Der Dickdarm entzieht dem verdauten Nahrungsbrei Wasser. Je länger er im Darm unterwegs ist, oder nicht weiter kommt, desto trockener und härter wird er.
Die Darmentleerung ist zwischen drei Mal täglich und drei Mal wöchentlich normal.
Nach dem ersten spürbaren Stuhldrang kannst du entspannt die Toilette aufsuchen, ohne dich beeilen zu müssen.
Der Enddarm entleert sich normalerweise nur im letzten Drittel.
Starkes Pressen ist nicht nötig
Normal ist ein weicher, wurstförmiger Stuhl, der keine Schmerzen verursacht (Typ 3-4)
Länger als eine viertel Stunde sollte der WC-Gang nicht dauern.
Die Bristol-Stuhl-Skala
Es gibt mehrere Arten von Verstopfung
akute Verstopfung (löst sich in der Regel von alleine)
durch Veränderungen der Lebensgewohnheiten wie Ferien, verstopfende Lebensmittel, Stress, Bettlägerigkeit, …
chronische Verstopfung (benötigt auf Dauer Massnahmen)
durch verzögerten Transport im Darm (Slow-Transit Constipation)
durch ballaststoffarme Ernährung
Medikamente z.B. Antidepressiva, Opiate
neurologische Erkrankungen z.B. Multiple Sklerose, Parkinson, Schlaganfall, Querschnittslähmung, …)
Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, …)
Störung der Ausscheidung im Bereich vom Enddarm
(Stool-Outlet-Constipation)Fehlkoordination der Beckenbodenmuskeln
Verletzungen wie z.B. Analfissuren, Hämorrhoiden
Mastdarmvorfall
Aussackung der Darmwand (Rectozele)
Was kann ich gegen Verstopfung tun?
Ernährung umstellen
Ballaststoffe in Obst, Gemüse, Vollkorn und Müsli fördern die Darmbewegung.
30 Gramm Ballaststoffe am Tag werden empfohlen.
2 Portionen Früchte und 3 Portionen Gemüse am Tag sind empfehlenswert
Zucker und Zusatzstoffe meiden, am besten selbst kochen
Stopfende Lebensmittel meiden
Schokolade
Weissmehlprodukte
Bananen
Rhythmus durch Mahlzeitenstuktur
Nimm dir Zeit und iss regelmässig
Gönne deinem Körper mehrstündige Esspausen
Iss bewusst, vermeide Ablenkungen
Richte deine Aufmerksamkeit auf das Essen
Kaue gründlich, denn: gut gekaut ist halb verdaut
Welchen Stellenwert hat das Essen bei dir?
Im Wort Mahlzeit steckt das Wort Mahl. Ein Festmahl, Genuss, Gemeinschaft. Und das Wort Zeit, Ruhe, Achtsamkeit.
Tust du dir und deinem Körper mit dem Essen etwas Gutes? Gutes Essen ist eine Wertschätzung an dich selbst.
ausreichende Flüssigkeitszufuhr
1.5 bis 2 Liter Flüssigkeit helfen dem Darm normal zu arbeiten (sofern der Arzt nichts anderes verordnet hat).
Ideal ist Wasser, ungesüsster Tee oder Wasser mit z.B. Zitronenschnitzen oder Beeren.
Schwarzer Tee wirkt eher verstopfend.
Bewegung
Durch Bewegung wird der Darm angeregt und bei seiner Arbeit unterstützt.
5x30 Minuten Bewegung pro Woche werden empfohlen
Stress reduzieren
Darm und Hirn sind eng miteinander verknüpft, so dass sich psychischer Stress auch auf deinen Darm auswirken kann.
Folgendes kann dir helfen, den Toilettengang zu unterstützen:
suche die einen ruhigen Ort
nimm dir genug Zeit für den WC-Gang
reduziere Stress z.B. durch Entspannungs- und Atemübungen
pflege tägliche Rituale wie z.B. immer nach dem Frühstück zur Toilette zu gehen.
Schiebst du häufiger mal deinen Toilettengang hinaus?
es kann deine Ausscheidung verlangsamen
der Stuhl trocknet aus, wird hart
es kann zu Störungen im Bereich des Beckenbodens oder Enddarms führen
Wenn zusätzlich folgende Beschwerden auftreten,
suche bitte einen Arzt auf
krampfartige Bauchschmerzen
gespannter, geschwollener Bauch
Erbrechen
Blut im Stuhl
Fieber
Verstopfung im Wechsel mit Durchfall
verlieren von flüssigem übelriechendem Stuhl
neue/schlimmer werdende schwere Verstopfung (bei älteren Menschen)
2 Wochen anhaltende Verstopfung
bei ungeplantem Gewichtsverlust
Falls sich die Beschwerden innerhalb von 2-3 Tagen nicht verbessern,
oder sich verschlimmern, suche einen Arzt auf.